Butyrate – Wundermittel für den Darm

Butyrate, auch bekannt als Buttersäure, ist eine von drei kurzkettigen Fettsäuren (neben Propionat und Acetat), die in unserem Darm durch die mikrobielle Fermentation von Ballaststoffen erzeugt werden und dort unter Anderem als Energiequelle fungiert1:

Aber was hat das mit Butter zu tun? Der Name „Butyrate“ stammt aus dem Lateinischen und leitet sich von „Butyrum“ ab, was auf Latein „Butter“ bedeutet. In Butter ist auch tatsächlich eine kleine Menge Butyrate enthalten

Aber Butyrate ist mehr als nur ein Nebenprodukt unserer Verdauung. Es ist ein echtes Wundermittel im Darm und verantwortlich für eine Vielzahl wichtiger Prozesse, nicht nur im Darm, sondern im ganzen Körper. 

Wirkung

Aber wie genau wirkt Butyrate eigentlich? Hier ist eine Übersicht der bekanntesten Wirkungen:

Butyrate kann Leaky Gut vorbeugen

Die Darmwand trennt die Inhalte des Darms vom restlichen Körper und besteht aus einer einzigen Schicht von Epithelzellen, die die Darmwände auskleiden, und wird durch sogenannte Tight Junctions zusammengehalten. Diese Barriere erlaubt selektiv die Aufnahme von Nährstoffen und verhindert gleichzeitig das Eindringen schädlicher Substanzen, Toxine und Krankheitserreger.

Leaky Gut, auch als erhöhte Darmpermeabilität bekannt, ist ein Zustand, bei dem die Integrität der Darmbarriere beeinträchtigt ist und diese Stoffe in den Körper eindringen können.
Butyrat hat gezeigt, dass es die Integrität und Funktion der Darmbarriere durch verschiedene Mechanismen verbessert:

    • Regulation der Tight Junctions: Butyrat hilft bei der Regulation der Expression und des Aufbaus von Proteinen der Tight Junctions wie Occludin und Claudin. Diese Proteine spielen eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Dichtheit der Verbindungen zwischen den Epithelzellen und verhindern so das Auslaufen schädlicher Substanzen durch die Darmbarriere.
    • Schleimproduktion: Butyrat fördert die Produktion einer schützenden Schleimschicht im Darm. Die Schleimschicht wirkt als zusätzliche physische Barriere, die direkten Kontakt zwischen den Darmepithelzellen und potenziell schädlichen Substanzen verhindert. Sie bietet auch einen Lebensraum für nützliche Bakterien.
    • Verbesserte Funktion der Epithelzellen: Butyrat verbessert die Funktion der Darmepithelzellen, einschließlich ihrer Fähigkeit, Nährstoffe aufzunehmen und schützende Substanzen auszuscheiden. Dies trägt dazu bei, die Barriere zu stärken und ihre Integrität aufrechtzuerhalten2


Wirkt entzündungshemmend und boostet das Immunsystem

In Studien konnte nachgewiesen werden, dass Butyrate entzündungshemmende und positive Effekte auf die Immunzellen des Darms hat. Es unterstützt die Makrophagen, eine Art von weißen Blutkörperchen, die eine entscheidene Rolle in unserem Immunsystem spielt, bei der Bekämpfung von Bakterien. Die Entzündungen, die durch die Arbeit der Makrophagen natürlicherweise entstehen werden durch Butyrate zusätzlich abgemildert 3

Butyrate und Herzgesundheit

Butyrat kann vor Arterienverkalkung schützen, indem es Entzündungen und oxidativen Stress verringert, den Fett- und Glukosestoffwechsel reguliert und die Vielfalt der Darmmikrobiota verbessert. Es hilft auch dabei, Cholesterinablagerungen zu reduzieren und die Gesundheit der Blutgefäße zu fördern.

Studien deuten darauf hin, dass Butyrat sowohl das Herzgewebe schützen als auch den Energiehaushalt verbessern kann. Es kann Entzündungen und oxidativen Stress reduzieren und die Herzfunktion positiv beeinflussen. Auch die Kommunikation zwischen Darm und Gehirn über den Vagusnerv spielt eine Rolle. Es gibt jedoch noch weitere Forschung, um die genauen Auswirkungen von Butyrat auf Herzinsuffizienz besser zu verstehen4.

Butyrate kann die Auswirkungen einer ungesunden Ernährung abmildern

In einer Studie an Mäusen wurde nachgewiesen, dass die Tiere, die Sodium Butyrate im Rahmen einer „ungesunden“ fettreichen Ernährung erhalten haben weniger Gewicht zugenommen, weniger Leberfett und niedrigere Mengen an Entzündungsmarkern und Endotoxinen hatten, als die Mäuse, die dieselbe Ernährung ohne Butyrate hatten. (Dabei muss klargestellt werden, dass eine fettreiche Ernährung nicht zwangsläufig ungesund sein muss) ‚

Basierend auf diesen Ergebnissen schlussfolgerten die Forscher, dass die Nahrungsergänzung mit Natriumbutyrat die Zusammensetzung der Darmmikrobiota beeinflussen, die Funktion der Darmbarriere verbessern und Entzündungen bei Mäusen, die mit einer fettreichen Diät gefüttert wurden, verringern kann. Diese Veränderungen könnten mit der Verbesserung von symptomen in Zusammenhang stehen, die mit Fettleibigkeit zusammenhängen5.

Butyrate kann den Appetit reduzieren

Die Auswirkungen von Butyrat auf den Appetit sind komplex und können je nach Kontext variieren

    • Regulierung der Darm-Hirn-Achse: Butyrat beeinflusst die Kommunikation zwischen Darm und Gehirn über die Darm-Hirn-Achse. Es kann den Vagusnerv und den Hypothalamus aktivieren und so indirekt den Appetit und das Essverhalten beeinflussen.
    • Hormonregulation: Butyrat stimuliert die Ausschüttung von Darmhormonen, einschließlich des glukagonähnlichen Peptids-1 (GLP-1) und des Peptids YY (PYY). Diese Hormone spielen eine Rolle bei der Regulierung von Appetit und Sättigung, und ihre erhöhte Ausschüttung durch Butyrat kann zu einer verringerten Nahrungsaufnahme beitragen.
    • Modulation von Neurotransmittern: Butyrat beeinflusst die Neurotransmitter im Gehirn, einschließlich Serotonin und Dopamin, die an der Regulation des Appetits beteiligt sind. Die Modulation dieser Neurotransmitter durch Butyrat kann den Appetit und das Verlangen nach Essen beeinflussen. 6

Nebenwirkungen

  • Butyrate kann negative Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel haben, da es die Insulinsensibilität beeinflussen kann. Veränderungen der Butyrat-produzierenden Bakterien im Darm können dazu führen, dass der Körper weniger empfindlich auf Insulin reagiert, was zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels führen kann. Dies kann zu einer Beeinträchtigung der Blutzuckerregulation und einem erhöhten Risiko für Diabetes oder anderen Stoffwechselstörungen führen. Aber auch hier ist die Studienlage nicht ganz eindeutig.  7.

    Daher sollte, wie bei allen Nahrungsergänzungsmitteln, die Wirkung des Supplements auf den eigenen Körper beobachtet und gegebenenfalls mit einem Arzt besprochen werden.

Woher bekomme ich Butyrate?

Butyrate kann auf zwei Arten in den Körper gelangen. Zum einen durch eine ballaststoffreiche Ernährung, beispielsweise mit Haferflocken oder durch Ballaststoffe wie Flohsamenschalen oder Pektin. 8
Butyrate kann aber auch in direkter Form supplementiert werden. Butyrate kann dabei sowohl an Natrium (Sodium) oder an Kalzium und Magnesium gebunden sein. Die Wirkung unterscheidet sich jedoch nicht.

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Gut+ ist ein Produkt, das Butyrat und Bakteriophagen kombiniert. Bakteriophagen, auch Phagen genannt, sind Viren, die Bakterien infizieren und abtöten können. Sie sind hochspezifisch und infizieren normalerweise nur bestimmte Arten oder Stämme von Bakterien. Dies macht sie zu einer möglichen Lösung für Probleme wie das Small Intestinal Bacterial Overgrowth (SIBO), bei dem bestimmte Bakterienarten im Dünndarm überhand nehmen und zu Verdauungsproblemen führen.

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Dosierung und Anwendung

Die vom Hersteller vorgeschlagene Dosierung beträgt 2 Kapseln pro Tag, was 1,2 g Butyrate und jeweils 313,3 mg Natrium bei Sodium Butyrate oder  1,2 g Butyrate und 160 mg Calcium und 80 mg Magnesium bei Butyrate (Calcium/Magnesium) beträgt.
Die Kapseln sollten mit Nahrung zusammen eingenommen werden

Fazit

In der heutigen Zeit leidet fast jeder unter irgendeiner Form von Verdauungsproblemen – sei es Verstopfung, Völlegefühl, GERD, Reflux, Sodbrennen, Durchfall, Leaky Gut – die Liste ist lang.
Für jeden, der mit Verdauungsproblemen zu kämpfen hat sollte Butyrate und insbesondere Gut+ die erste Anlaufstelle sein. Die Vorteile überwiegen die möglichen Nebenwirkungen bei Weitem. Natürlich sollte aber dennoch die Reaktion auf Butyrate oder Gut+ beobachtet werden und die Einnahme eventuell vorher mit einem Arzt abgesprochen werden.

 

Wichtiger Hinweis: Bitte beachten Sie, dass die bereitgestellten Informationen und Artikelinhalte keinen medizinischen Rat darstellen. Sie dienen ausschließlich zu Informationszwecken und sollten nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Diese Informationen ersetzen keinesfalls einen Arztbesuch oder professionellen medizinischen Rat. Bei gesundheitlichen Fragen oder Bedenken sollten Sie immer einen qualifizierten Arzt oder eine medizinische Fachkraft konsultieren.
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